· 

SportScheck Nachtlauf Hannover 2017

Und damit wäre der nächste Lauf also auch geschafft,

Aber dieses Mal war es nicht irgendein Lauf. Es war der erste 10 KM Lauf meines Lebens. Und das merke ich jetzt - ein Tag danach - ziemlich in meinen Beinen. 
Würde ich nächstes Jahr etwas anders machen? Ja! Aber darauf gehe ich während des Textes ein wenig ein. 
Fangen wir also mal ganz von vorne an:

Start war um 22:15 Uhr. Eigentlich gar keine so schlechte Zeit, da ich eh gerne etwas später laufen gehe. Aber für meine Nerven war diese Zeit eher nicht so der Wahnsinn. Viel zu viel Zeit um darüber nachzudenken, was denn alles schief gehen könnte und wie ich die 10 KM denn überhaupt schaffen soll etc.

So gegen 21 Uhr habe ich mich dann auf den Weg gemacht, da ich noch eine andere Läuferin aus einer Facebookgruppe treffen wollte. Mit biegen und brechen hat das ganze dann auch in der Menge geklappt. Wir haben und zusammen ein wenig warmgelaufen, haben ein wenig gequatscht und sind dann in unseren Startblock gehuscht. Oder besser gesagt geschlichen. Denn in den Teil, wo wir wir reinwollten ging es nicht. Der wurde vor unserer Nase zugemacht. Sie also nach vorne gegangen und über den Zaun geklettert und ich bin ganz nach hinten durch eine neue Lücke in der Absperrung. Als ich dann darauf gewartet habe, dass es losging bat ich jemanden ein Foto von mir zu machen. Das kam bei raus:

Ich sah noch relativ ok aus nicht wahr? Und dann ging es los.
Sehr schleppend wie man es eben kennt von solchen Veranstaltungen mit mehr als 20 Menschen. Und dann ab über die Startlinie. Das wollte meine Garmin nicht so ganz akzeptieren, denn die war erst ca 100 meter nach der Startlinie bereit zum Starten. Naja, nicht so tragisch, 

Und auf ging es. Das Feld hat sich recht schnell, schön auseinander gezogen, so dass man gut sein eigenes Tempo finden konnte Bis Kilometer 2 konnte ich auch komplett durchlaufen. Da war ich schon seeeehr froh drüber. Denn ich Training klappt das komischerweise nie so wirklich. 
Nach Kilometer 2 bin ich noch so 200-300 Meter gelaufen und dann kam die erste Gehpause. Ab da war das ganze für mich eine Stop and Go Veranstaltung. 

So richtig in Gang gekommen bin ich danach irgendwie nicht mehr. Das ganze wurde auch nicht besser nachdem ich etwa bei Kilometer 4 dringend auf Toilette musste. Aber hilft nichts. Zähne zusammen beißen. Gleich ist die erste Runde geschafft. 
Der letzte Kilometer beziehungsweise der Kilometer 4-5/9-10 war jeder eher nicht so ansprechend. Aber man hatte nochmal seine Ruhe um sich zum Ziel zu quälen. Bei der ersten Runde habe ich mich gerade so durch den Start/Zielbereich gequält und dann meine Gehpause wieder gemacht. Durch den Zielbereich zu laufen war echt schön, da noch so viele Menschen da waren die einen angefeuert haben. 
Hinter dem Zielbereich standen Becher mit einem Isogetränk bereicht, wovon ich mir auch einen genommen habe um die 2 Runde zu überstehen. Im nachhinein habe ich gemerkt das der ziemlich ekelig war, aber beim laufen war mir das scheinbar egal :)
Weiter ging es. Oder so....
Denn ab Kilometer 6 haben sich die Waden angefangen zu verhärten. Und es wurde einfach nicht besser. Dementsprechend langwierig wurden die letzten 4 Kilometer. Das ganze wurde auch nicht besser durch die ganzen Fußballfans die unterwegs vom Spiel waren. Das war eher kontraproduktiv und unglaublich nervig. Gerade in Hinblick auf den Kröpcke, wo sie dann auch schon halb am abbauen waren als wir letzten Läufer da langkamen. Wie dem auch sein...
Es kam Kilometer 8 in sich. Das heißt: Alles was jetzt kommt ist die Kür für mich. Eine unglaublich Kraft und Nervenzehrende Kür. Aber egal. Weiter geht es.
Als ich Kilometer 9 gesehen habe war ich einfach nur noch froh. Du hast es gleich geschafft. 
Die Kröpcke Passage kam in Sicht und jetzt waren es nur noch die letzten Meter.
Mir tat alles weh und es ging leider fast gar nichts mehr. Aber der "Zielsprint" der war noch drin. Denn ich wollte mich nicht von einem älteren Herrn überholen lassen. 
(Ich wollte einfach nur nicht das er mich auf den letzten Metern überholt. Ganz egal wie alt dieser Menschen gewesen wäre)
Die letzten Meter ins Ziel.... keine Ahnung wie ich das noch geschafft habe. Meine Beine haben dicht gemacht und es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Aber dann war ich im Ziel
Die Arme so weit erhoben wie Möglich bin ich überglücklich angekommen. Hinter der Ziellinie  sind mir Tränen in die Augen geschossen und ich hätte auf der Stelle angefangen zu weinen, wenn ich denn noch genug Luft und Kraft dafür gehabt hätte. 
Mein Fehler an dieser Stelle war, dass ich direkt stehen geblieben bin, denn mein rechter Fuß wollte direkt anfangen zu krampfen. Eine liebe Mitläuferin hat mich aber quasi gezwungen weiter zu gehen und dadurch das ganze im Keim erstickt. Vielen lieben Dank dafür. 
Ich bin dann weiter nach hinten durchgegangen, habe mir meine Medaille abgeholt und nur noch schnell was zu trinken, ein Iso Getränk und mein Finisher Bier geholt und bin dann verschwunden. Ich war fix und fertig und habe mich nur noch auf zuhause gefreut.
Eigentlich wollte ich mir noch eine Massage abholen aber da bin ich wohl dran vorbei gelaufen. Hauptsache nur noch sitzen jetzt. Also ab zur Bahn gequält und Nebenbei das Finisher Bier getrunken. Das war wirklich hart erarbeitet.

Und die Zielzeit? 1:20:30 Std. 
Der Wahnsinn. Wer hätte damit gerechnet.

Wenn ihr bis hier her gelesen habt dann an dieser Stelle in riesen großes Dankeschön. Das bedeutet mir sehr viel :)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0